Es gibt in Deutschland nicht viele Kampfsportler, die sich zu Recht auch Selbstverteidigungsexperten nennen können. Andrea Eisheuer und Joachim-Dieter Eisheuer gehören zu diesem kleinen Kreis von praxiserfahrenen Spezialisten. Sie haben die Funktionalität dessen, was sie unterrichten, oftmals in der Praxis unter Beweis gestellt.Gleich zu Beginn des fünfstündigen Lehrgangs nahm Andrea Eisheuer Bezug auf die das Thema betreffenden Paragrafen ( StGB – Notwehr und Notstand [§§ 32 – 35], BGB – Notwehr, Notstand, Selbsthilfe [§§ 227-229]).
Bevor es zum praktischen Teil ging, wies sie auch als praxiserfahrene SV-Expertin darauf hin, wie wichtig bereits im Vorfeld die persönliche Ausstrahlung ist. Sicherheit und Entschlossenheit kann z. B. durch Blick und Körperhaltung vermittelt werden. Von unschätzbarem Vorteil ist es, wenn diese Haltung durch physische und psychische Fitness gestützt wird.
Auch hier zeigt Shihan Eisheuer seine effizienten Techniken am Mann.
Mit so wenig Aktion wie möglich so viel Wirkung wie möglich erzielen.
Es wurden viele Eskalationsstufen geübt, von der Rempelei bis hin zur ernsthaften Gefährdung. Auch „Tischgespräche“ (typische Angriffe in Kneipenmilieu) fanden statt.
Immer wieder wies Eisheuer aber auch darauf hin, wie wichtig geistige Flexibilität und Improvisationsfähigkeiten seien: „Wir üben 100.000 verschiedene Aktionen; alle funktionieren hervorragend. Allerdings kommt der Angreifer mit der „Variante 100.001“, die wir nie geübt haben. Auch hier muss unsere SV funktionieren!“
Die Zeit verging den Teilnehmern und Teilnehmerinnen bei den vielen Übungen (und Ablaufverbesserungen) viel zu schnell. Trotzdem freute man sich schon auf das gemütliche „Nachtraining“. So saß man in Anschluß an den Lehrgang noch beim „Essen“, um den anstrengenden Tag gemütlich ausklingen zu lassen.